Nachdem am Abend zuvor ein Eindringling im Dorf nieder gestreckt wurde, und Krayah´ki den Kriegsherrn später provoziert hat, steht die Tempelkriegerin seit Sonnenaufgang wieder auf ihrem Wachposten am Hügel neben dem großen Steinschädel und schaut in den Wald hinein. Ihre Rüstung ist Rostbraun-farbene getrocknetem Blut, und es riecht nach Dreck, Schweiß und Blut in ihrer Nähe. Auch am felsen, wo sie steht, sieht man einige Flecken. offenbar hat sie nach dem Angriff des meuchelmörders und dem anschließenden Machtzeugnis Qulzans die Nacht hier oben verbracht. Sie spricht wenig, falls man sie anredet, und verhält sich sonst wie immer. Ruhig, konzentriert, kühl.
Kaum waren die Amanzasi zurück im Dorf und Qul'zan hatte sich von der Vergiftung im Kampf erholt, wurde ein Anschlag auf ihn verübt. Die Tempelkriegerin Ula'thekks reagierte rasch und hetze der vermummten Gestalt nach. In der folgenden Auseinandersetzung schaffte es der Attentäter trotz allem, Qul'zan zu verwunden, durch einen Dolchwurf, wenn auch nur sehr leicht.
Nya'ri verabreichte ihm ein Gegenift, was bald seinen Bauch rumoren lies. Die nächsten Momente waren für den Amani alles andere als angenehm.
Den Tag zuvor hatten die Opferungen für Zanza und Nalorakk stattgefunden. Qul'zan war zufieden mit den Ritualen und dem ganzen Ablauf der Opferungen. Zum Schluss köpfte Mendura alle Opfer Nalorakks und vergrösserte mit ihren Köpfen den Schädelhaufen vor dem Opferplatz des Bärengeistes. Die Leichen der Opfer wurden danach alle verbrannt.
Qul'zan beschloss den Moment zu nutzen und nahm vor dem versammelten Stamm Mendura und Mewani als Stammesmitglieder auf.
Der Hexendoctor war benommen am Feuer, sprach etwas von einem abhandengekommenem Schrumpfkopf. Er nahm die Trolle um sich herum offensichtlich nur sehr gering war. Als er weiter nach dem Schrumpfkopf frage, wurde er von Qul'zan gepackt und zu einem Fass gefüllt mit Wasser geschleppt. Dort tauchte der Kriegsherr den Kopf des Docs zweimal unter Wasser, bevor er von ihm ab lies und Mewani sich um den weggetretenen Troll kümmerte.
Da mischte sich Lith'lah ein, es wäre nun genug. Qul'zan murrte und verbot ihr den Mund. Was dachte sie sich eigentlich? Draussen hockte er sich auf einen der Pfeiler. Als er dann sah wie Lith'lah rannte um Yia ein Fell zu bringen, was ihn wärmen sollte, grollte er und schwelgte in Zorn. Auch die Witze der Troll den Doc nackt sehen zu wollen, hatten nicht dazu beigetragen seine Laune zu heben. So kam es, dass die beiden Trolle aneinander gerieten. Schliesslich stapfte der Kriegsherr in den Wald um zu jagen, wurde jedoch selber von einem Luchs überrascht und angefallen. Die Fänge der Raubkatze schlossen sich um seinen Hals. Irgendwie schaffte er es dennoch einen Dolch in die Brust des Luchses zu rammen. Blutend stapfte er zurück ins Dorf. Dort trat er an Lith'lah vorbei, welche auf einem Felsen am Dorfrand sass.
Bald eskalierte es, Dolche wurden ergriffen und die beiden gingen aufeinander los. Qul'zan versuchte immer wieder nahe an sie heran zu kommen und so verwundeten sie sich gegenseitig. Am Bauch getroffen sank Lith'lah nieder. Besorgt schleppte er sie zur Quelle Lukous. Mewani eilte ihnen nach, kümmerte sich um die Wunden und behielt die beiden und auch den Doc in der Versammlungshütte um ein Auge auf sie zu haben. Am nächsten Morgen glaubte Qul'zan als er erwachte Lith'lah von ihm hinwegkrochen gesehen zu haben. Oder bildete er sich das nur ein?
Wachkommando. So kurz hier und schon diese Aufgabe. Natürlich. Wer soll diese Tätigkeit sonst übernehmen? Er selbst nicht, da er andere Dinge zu tun hatte. Sie hat Erfahrung, zwar nicht als Anführer der Wache, doch als Wache selbst. Viele Winter nun schon bewacht sie den Tempel Ula-Teks. Zur Zeit nicht, aber zu dieser Aufgabe wird sie zurück kehren, wenn sie hier nicht im Kampf gegen die Elfen fällt.
Viele taugliche Krieger hat sie hier noch nicht gesehen. Frauen in Kleidern und welpenhafte Männchen. Jene, die ihr Leben hier verbringen, und die Gefahr außerhalb des Dorfes, im Wald, nicht ernst nehmen. Zumindest sieht es so aus. Möglich, dass sie die unbekümmerte Art der Trolle hier nicht versteht weil sie anders aufgewachsen ist. Wie auch immer. Training. Übung. Wachen stärken. Sie schnappt sich fünf Trollmänner am späten Abend und beginnt nacheinander mit ihnen zu kämpfen. Mitten im Dorf. Sie zeigt ihnen auf dem Dorfplatz einige Haltungen. Mit Schild, mit zwei Äxten. Aber auch mit Speeren oder was auch sonst die Männer zum spalten der Schädel nutzen wollen. Routiniert verübt sie die Hiebe, Schritte und Bewegungen. Am Ende hat sie drei der Männer grün und blau geschlagen. Selbst aber auch ordentlich eingesteckt. Die bedanken sich dafür, dass sie ihr Wissen teilt. Morgen wollen sie weiter machen, bringen andere mit. Das fehlt denen hier. Die kämpfen nur dann, wenn es ernst wird. Nicht gut. Sie rosten ein. Müssen bereit sein, wenn es los geht. Und das wird es. Schon bald, da ist sie sich sicher. Sie hat es gesehen.
Für die Nachtwache teilt sie direkt die fünf ein. Lange Gesichter schauen ihr entgegen. Die tuscheln. „Stellt euch auf. Die Langbrau´n sind da draußen und warten nur auf´n schwachen Moment. Macht, sonst endet ihr wie Zeb´sora.“ An die Waisen und wehrlosen Weibchen aus dem abgerannten Dorf erinnern sich die Wachen wohl, denn sie gehen sofort auf ihre Posten, wachen die ganze Nacht bis zum ersten Sonnenstrahl zwischen den Tannen. Kalt war die Nacht. Nebel liegt in den Tannenwipfeln am morgen. Sie steht bis zum Mittag auf dem Hügel, ehe sie sich hinter der Schädelstatue schlafen legt.
Nachdem sie und der Kriegsherr in der Nacht noch einmal aufgebrochen waren um das Lager der blutelfen aus zu kundschaften, und dabei von einem leichten unerfahrenen elfchen entdeckt worden waren, hatten sie ihn rasch überrumpelt und gefangen genommen. Er war eindeutig ein jüngeres Exemplar, vielleicht ein vorteil wenn es um Informationsgewinn ging.
Sie steht neben der Statue auf dem Hügel und sieht hinunter zu dem Käfig in welchem er sitzt und klagt. Weiches Wesen. Wird Spaß machen ihn zum sprechen zu bringen....
Am Vorletzten Tag erlegte Qul'zan in der Frühe, einen Reiher und einige Enten, welche er ins Dorf brachte. Am heutigen Morgen war er etwas erschöpft und so beschloss er sich mit Schnappern zufrieden zugeben. Ihr Fleisch war nicht einmal zu verachten und Mendura schien Interesse an den Panzern der Tiere zu haben. Sollte ihm recht sein.
Sie hatten einen Plan ersonnen, wie sie gegen die Elfen vorgehen könnten. Ernsthafte Gegenstimmen gab es keine.
Langsam drehte er den Dolch mit der geschwungenen Klinge in seinen Pranken, als er in der Hütte sass. Ein Geschenk Shuja'kees war er, traditionelle Machart der Amani. Er seufzte etwas, tat er das richtige?
Das Training mit den Wachen läuft gut. Krayah´ki ist zufrieden mit der Leistung und Ausdauer der Männer. Tagsüber hört man Kampfgeräusche im Dorf. Aufeinander prallende Äxte auf Schilde, Äxte auf Äxte, und die raue Stimme der Tempelwache die den ein oder anderen Hieb kommentiert. Gegen Abend laufen einige von ihnen wieder die Dorfgrenzen entlang, und auch sie selbst joggt mit ihnen mit.
Und so verließ er das Dorf, während in seinem Inneren der Zorn rumorte. Ein Zank über die aus seiner Sicht mangelnde Hingabe und Sorgfalt der für die Versorgung zuständigen Jäger, gab letztlich den Anlass dazu. Zudem schmeckten ihm die fragwürdigen Entscheidungen des Anführers Qulzan oftmals nicht. Dessen Spott und Zurechtweisungen kratzten an seinem Ego.
Der wahre Grund für seine wilden Gemütsschwankungen war jedoch ein anderer. Seit Tagen und Wochen, wann immer er die Geister anrief, befanden sich diese in Aufruhr. Sie verkündeten wenig verheißungsvolles, prophezeiten ihm stattdessen immer von einen möglichen Unheil. Ständig und immer wieder. Entsprach dies nun der Wirklichkeit, oder lag es vielleicht an ihm? Er wäre nicht der erste Troll der die Gunst der Göttlichen und der Geisterwelt leichtfertig verspielt hätte, und der Gedanke daran machte ihm... Angst.
Er wollte allein sein und streifte so einige Tage und Nächte durch das Halbdunkel der dichten Wälder. Die meiste Zeit schüttete es wie aus Kübeln, doch war es ihm egal. Der innere Konflikt, mit sich und der Welt, beherrschte ihn, sodass man ihm jetzt besser nicht begegnet wäre. Selbstmitleidig vegetierte er vor sich hin. Erduldete Nässe, Kälte und Hunger, als Form der Selbstgeißelung. Was sollte er jetzt tun? Dem kleinen trollischen Dorf und dessen Gemeinschaft weiterhin seine Unterstützung zuteil werden lassen? Wäre eine Rückkehr nach Zul'Aman der weisere Entschluß? Und sein Leben wieder mehr oder weniger in Einsamkeit fristen... Wäre der Tod die Antwort auf alles? Dabei hatte er sich selbst immer für etwas Großes vorgesehen...
"Bin ich denn ein Feigling??" sprach er, zückte seinen Ritualdolch und begann damit sich Schnittwunden zuzufügen...
Grimmig blickt sie auf die wachen hinunter, beobachtet sie dabei wie sie ihre waffen verbessern und austauschen. Wie immer steht sie oben auf dem Hügel neben der Schädelstatue, kassiert auch ihrerseits finstere Blicke der Männer. Sie tragen keine oberteile. Die tiefen Wunden auf den Rücken ihrer Männer zeugen vom Disziplinverfahren Qulzans am vorabend. Es riecht nach Blut und rohem Fleisch.
Krayah'ki geht in die hocke und zieht ihren Schild nach vorne um ein pergamentstück darauf aus zu breiten. Mit einem verkohlten Stock beginnt sie trollische Runen auf das Blatt zu malen. Es kratzt leise, als die schwarze Farbe die Symbole darauf formt.
Es dauert eine weile da sie zwischendrin immer wieder aufsieht und in den Wald späht, doch als sie fertig ist rollt sie das pergament zusammen, bindet ein Stück roten stoff darum und pfeift einen Boten zu sich. "Bring das nach Zul'Aman. Direkt in die Klauen der Priesterin. Verstanden?" Der Bursche nickt und macht sich alsbald auf den Weg durch die Wälder. Mürrisch sieht sie ihm nach.
Am frühen morgen kehrt eine kleine karawane in Zeb´tela ein. Zwei Bären, einer mit einem Schlitten aus Holz, beladen mit Kisten. Die Reiter auf den Bären sind nicht gerüstet. Eine von ihnen trägt blaue, nasse Farbe an Körper und Haar, und eine gelbe Robe, in der äste und Laub hängen. Sie erkundigt sich nach der Tempelwache und findet diese auch recht bald, schlafend hinter der Schädelstatue. Die Wachtrolle beobachten das zierliche Weibchen auf dem Bären, während die andere Reiterin den Schlitten mit den Kisten hinauf ins Dorf bringt. Die beiden Frauen reden einige Zeit miteinander, eine Pergamentrolle wird überreicht, dann holt die blau Bemalte den Reitbären der Tempelwache während diese beginnt zu lesen. Wütend knüllt sie das Blatt zusammen, faltet es dann aber rasch wieder auseinander und glättet es. „Geh und berichte diesem Qulzan, Schlangenwache.“, spricht die Reiterin und nickt ihr auffordernd zu. Krayah´ki nickt, nimmt ihren Schild und die Axt und geht zum Kriegsherrn. Einige Zeit später reiten die drei Frauen in den Wald.
(In den Kisten befindet sich ein Satz guter Steinäxte und Schilde aus massiven Holz, bemalt mit trollischen Runen für Kraft und Mut, und einer giftgrünen Schlange)
Tagelang war Mewani unterwegs gewesen um einige Vorräte aufzufüllen. Vorkommnisse im Dorf hatten ihre letzten Salben und Tinkturen verbraucht. Kräuter und anderes Allerlei musste her.
Der Weg führte sie über die Pestländer-in denen sie sich ohnehin gut auskannte- über das Hinterland, wo die Bruchhauer und Blutfratzen ihr unfreiwillig eine gute Tarnung lieferten(Niemand der dort unterwegs war und sie von weitem sah, würde sich wundern, wenn sich eine Troll in den Wäldern aufhielt.) weiter über das Arathihochland bis in die Sumpfländer.
Der Rückweg war es, der ihr Probleme bereitet hatte. An der grossen, halb zerfallenen Steinbrücke, war sie unvorsichtig und stiess auf einen Zwerg. Zwar verlor er am Ende die Diskussion darüber, wer von beiden mit seinem Kopf mehr anfangen könne, doch trug er der rothaarigen Troll eine tiefe Wunde im linken Oberschenkel zu. Nicht weiter schlimm. Wunden heilten, und sie hatte den Loa sei Dank schon alles, was sie brauchte - zusätzlich dazu noch einiges an Pilzen, Moosen, Kräutern und zwei Schaffelle aus dem Hochland, welches allesamt den andern zur Verfügung stehen würde.
Ein weiteres Problem stellten die Wachen da, die sich am Rand der Heimat postiert hatten. Bei der Abreise war es kein Problem gewesen, sie war über die engeren Pässe geritten. Doch mittlerweile war ihr treuer Raptor schwer beladen mit wichtigen Gütern und sie selbst verletzt. Ein Ablenkungsmanöver war wohl nicht möglich - zu weit war die Sichtweite, zu gut die Position der Langbrauen. Die Fracht wurde noch einmal von dem Tier abgeladen. Der Raptor musste helfen. Er war schnell und hatte scharfe Zähne, Klauen und Instinkte. Sie murmelte ihm beinahe liebevoll etwas zu, ehe sie ihm Zähne bleckend auf die Flanke schlug und er folgedessen wild geradezu auf die Wachen zurannte, sie selbst in seinem Windschatten. Seine Haut und Lederpanzerung würde mehr Angriffe abwehren,als ihre eigene.
Pfeile flogen, den Raptor streifte der ein oder andere - allerdings nicht wirklich effektiv. Der erste Elf fiel schneller, als es ihm lieb war. Der zweite konnte sich zu Mewanis Unglück umpositionieren und setzte einen behakten Pfeil in ihrer Schulter ab. Fluchend stürmte sie auf das rosa Spitzohr, einem weiteren Pfeil ausweichend und versetzte ihm einen ordentlichen Schlag. Grunzend und fluchend versuchte sie den Pfeil aus der Schulter zu ziehen, während ihr Raptor Geschmack an dem ersten gefallen Wächter fand. Mehr als den Pfeil abzubrechen gelang ihr nicht. Gut..Zeit war wertvoll. Sie packte die Sachen zusammen, verstaute sie rasch am Raptor, komplimentierte diesen von seinem Imbiss weg und machte sich auf den Weg nach Hause...
Gerade als Qul'zan sich nochmals bei Mendura über die für ihren Plan erforderliche Kräutermixtur erkundigte, kam Mewani von ihrem Wachrundgang zurück. Sie berichtete, dass die Elfen sich um den grossen See verteilen und es den Anschein hatte als würden sie in der Umgebung etwas suchen. Eine kleine Gruppe von ihnen, sah sie weiter gegen Süden ziehen. Die Waldtrolle horchten auf. Süden, dort lagen Zeb'Nova und Zul'Aman. Nun hiess es also handeln für die Amani, auch wenn es den eigenen Untergang einläuten könnte. Begleitet von Mendura von deren Segnungen man sich Unterstützung erhoffte zogen sie aus.
Der kleine Trupp begab sich zum Amanipass, als ihnen nichts zu Gesicht kam, um sich einen Überblick zu verschaffen. Doch wieder war nirgends etwas aus zu machen. So begaben sie sich zu den Grenzsteinen der Amani um in ihrer Nähe nach spuren zu suchen. Kaum sichtbar, wurde Mewani doch fündig. Wenige abgeknickte Gräser, wiesen die Richtung. Da schien jemand von einem Weg abkommen zu sein und die Spuren führten wahrscheinlich ins Elfenland.
Wahrscheinlich hielten die Langbrauen nun das Grenzgebiet, oder die gesamte Gegend besser im Blick und oder sie verstärkten die Wachposten am Gebirge zu der Heimat der Moosschinder. Sprich den Östlichen Pestländern. So zogen sich die Trolle wieder zurück, darauf bedacht nichts auf zu scheuchen. So dass sie in den Schatten verweilen konnten und ihren Plan weiter verfolgen konnten.
Doch auf dem Weg zurück hörte man plötzlich Mewani schmerzlich knurren, als ein Pfeil sich in eine der wenigen Lücken ihrer Lederpanzer bohrte. Eine Warnung? Sofort suchten die Trolle hinter grossen Wurzeln und Bäumen Deckung. Nichts war zu hören. Elfen so weit ab vom Rest und ihrem Land? War das möglich? Wie als Antwort zischten weitere Pfeile auf den Trupp zu. Zelea legte einen ihrer mir Schlangengift getränkten Pfeile ein, wartete einen Herzschlag, bevor sie sich aus der Deckung wagte und nun den Beschuss erwiderte. Der nun entsende Schusswechsel ermöglichte es dem Trupp an die Schützen heran zu kommen und sie in den Nahkampf zu zwingen. Die Späher hatten sich in einem verfallenen Gebäude verschanzt und somit eine Möglichkeit zur Flucht vertan. Nur zu zweit waren sie den Amani weit unterlegen, lieferten sich dennoch ein hitziges Gefecht widmeten ein paar der Waldtrolle vereinzelt Wunden.
Man schleppte die beiden Späher ins Dorf, keiner sollte sie je wieder finden können. Doch nun war ihr ganzes weiteres vorgehen gefährdet. Die Zeit lief nun gegen sie. Die Priesterinnen mussten sich mit den Kräutern beeilen. Vorsichtig umgingen sie die Fallen der Giftmischerin, welche um das Dorf verteilt waren.
Die Nacht wurde für Qul'zan wieder sehr unruhig. Im Schlaf sah er einmal mehr Gesichter. Die Gesichter von Amazi'ska, sein erstes Weib. Gehäutet sah er sie wieder vor sich. Vilrokh, Zaarkada wie der Hüne in einer Schlacht umringt von Feinden viel. Brak'zor, sein alter Kriegsmeister. Der schwarz bemalte Veteran. Zungun der schon älter war und sich immer die Köpfe der Elfen holen wollte und so viele andere Gesichter. Bilder von Flammen und Kampf mischten sich mit den Erinnerungen in seinen Träumen. Doch ein Gesicht tauchte immer wieder auf, ein Gesicht mit fast fuchsartigen Zügen. Shuja'kees Antlitz war es. Schweiss bedeckt schreckte er aus seinem Schlaf.
Hiess das etwa, dass auch sie in der Geisterwelt ruhte? Er schüttelte den Kopf. Die Priesterinnen mussten voran kommen, wenn sie noch Erfolg haben wollten.
Schüttelte unverständlich ihren Kopf als Qulzan den fremden,respektlosen Kerl auf einmal essen anbot. Genervt von dem ganzen Trubel lief sie einfach an den größeren See.
Sie schlug immerhin vor,das alle mit zum See sollten. Nun saß sie da,allein,genervt von Qulzan's Reaktion auf ihren Vorschlag und seinem Handeln bezüglich des respektlosen Kerls.
Was denkt der sich nur ?! "Überlege es dir genau" äffte sie ihn murmelnd nach. Stocherte dabei mit einem Zweig in der Erde herum.
Seufzend schob sie ihre Zehen in das Wasser um die Temperatur zu prüfen."Kalt.." flüsterte sie. Nachdenklich ließ sie ihren Blick über den See schweifen.. Was mach ich hier eigentlich..? fragte sie sich, ehe sie sich erhob und langsam ihren Gürtel öffnete, sich ihr Fellhöschen runter zog und das Andenken ihrer Mutter über den Kopf strich.
Wenn ich schon nicht mit den anderen Spaß haben darf,hab ich ihn eben allein ! nickte sie daraufhin kräftig und ging in das kühle Wasser. Sie pustete sachte Luft aus ihrem Mund als sie anfing ihre Klauen in das Wasser zu tauchen und mit diesen über ihre Arme,Hals,Bauch und Schenkel zu streifen.
Auf ein Rascheln hin zuckten ihre Ohren aufmerksam auf. Sie verengte die Augen und starrte an den verdächtigen Busch. Beobachtet sie jemand ? Sie runzelte den Nasenrücken und ein leises brummen erfolgte schon,als plötzlich ein kleiner quakender Frosch aus diesem sprang. Erleichtert gluckste sie auf,schüttelte schmunzelnd ihren Kopf ehe sie auch schon aus dem Wasser ging um sich anzuziehen.
Auf dem Rückweg blickte sie kurz über ihre Schulter,war da vielleicht doch noch etwas anderes ? Sie zog ihre Brauen zusammen und schüttelte ihren Kopf,nein,bestimmt nicht.
Doch es war wirklich jemand da,der sie beobachtete. Nein,nicht der Frosch aus dem Busch,es war eine andere Gestalt,etwas gefährlicheres und größeres. Schnaufend wendete sich die Gestalt in die andere Richtung ab,verschwand in der Dunkelheit.
Der Kriegsherr sattelte seinen Kriegsbären und verschwand in den Wald. Er ritt an Thor'Watha vorbei, bis zur Grenze zum Reich der Elfen. Völlig ausser sich hielt er sich am Gebirge um Blicken zu entgehen, als er de Grenze überquerte. Eine Strasse fand er auch bald, hinter den Sichtlinien von möglichen Grenzwächtern. So ritt er jenen weg entlang, Gedanken überschlugen sich dabei. Er musste kämpfen, töten, alles um ihn herum vergessen.
Nicht lange dauerte es bis er auf der Strasse eine Sin'dorei sichtete. Knurrend lenkte er Borak, seinen Kriegsbären um, und ritt auf die Elfe zu. Entsetzt versuchte sie zu flüchten, drehte sich jedoch nach wenigen Schritten um, als der Bär immer näher kam und begann einen Zauber zu wirken. Doch der Bär war zu schnell bei ihr und seine Kiefer zermalmten die Elfe. Wahrscheinlich war sie noch recht unerfahren gewesen. Qul'zan war verwundert, wie sicher sich die Elfen hier zu fühlen schienen und das sie sogar so nahe hinter der Grenze Gärten anlegten. Verächtlich verzog er sein Gesicht, ob ihrer Aroganz und lenkte seinen Bären in einen Garten herein, wo er einen weiteren Elfen überraschte, der gerade dabei war mit Magie sich um die Pflanzen dort zu kümmern. Der Elf sah ihn zwar von weitem kommen, doch hatte er dem Ansturm des Bären nichts entgegenzusetzen und wurde schnell und brutal überwältigt. Die Köpfe der beiden Elfen schlug er ab und hängte sie sich an seinen Gürtel.
Der Amani murrte etwas, noch immer standen seine Haare zu Berge und er war weiter gereizt. Doch war er schon viel zu weit gegangen und musste wieder zurück. Kurz bevor er Thor'Watha wieder erreicht hatte, hörte er ein lautes, pfeifendes Geräusch über sich. Als er hoch sah, wurde er auch schon von Borak abgeworfen, scherzhaft prallte er auf auf den grasbewachsenen Boden. Er spürte Blut sich an seinem Körper ausbreiten. Die Klauen des Drachenfalken hatten ihn an der linken Flanke erwischt und zeitgleich gar über seinen Oberschenkel gerissen. Als er wieder aufblickte sah er wie der Drachenfalke mit seinen grossen Krallenm an der Panzerung Boraks zerrte und Stücke davon wegriss. Der Bär brüllte, bäumte sich auf und kämpfte um sein Leben. Qul'zan knurrte leise, er konnte dem Bären nicht mehr helfen und schleppte sich zum Dorf zurück. Unterwegs suchte er einen Ast, auf welchen er sich stützte.
Im Dorf lies er sich von dem fremden Heiler behandeln, Wärme strömte durch seinen Körper und Voodoo wurde wohl auf seine Verletzungen angewendet. Es war anders als die Heilungen, die er von den Lukoupriesterinnen kannte. Yia stütze ihn dabei etwas. Als seine Wunden verbunden waren wollte er nur noch zu einer der Lukou gewidmeten Quellen. Er zog sich zu seiner Hütte zurück, wo er seine beiden Wachen anwies ihn dort hin zu bringen, um sich in das gesegnete Wasser zu begeben. Doch zum ersten mal, schien er dadurch keine Heilung zu bemerken. Doch der Voodoo wirkte und regte seine Regeneration, welche noch immer ausgeprägt stark war, noch weiter an.
Irgendwann in der Frühe gingen sie zurück zum Dorf, vor welchem sie den Kriegsbären Borak fanden. Er war in einem elenden Zustand. Brandnarben zogen sich von seinem Kopf über den Rücken herab, Grossteile seiner Panzerung waren abgerissen und mehrere Wunden hatte er davongetragen. Doch irgendwie hatte das treue Tier es bis hier her geschafft. Wahrscheinlich wurde er dem Drachenfalken einfach zu lästig, als Mahlzeit. So lies sich Qul'zan bei seinem Bären nieder, während er die Wachen anwies das Tier zu versorgen.
Tief in der Nacht geht der Heiler Tshasta hinaus in den Wald um sein Lager dort ab zu brechen. Als er wieder zurück kehrt ist er voll gepackt mit Taschen, Rucksäcken, Beuteln, Umhängen und Fellen, und seinem seltsamem Stab. All das bringt er zur Versammlungshütte, in eine unbenutzte Ecke der unteren Etage. Die Wachen sehen ihn und seine Sachen skeptisch an, verströmt das ganze Hab und Gut doch seltsam, teils unbekannte Gerüche. Er packt nicht viel von den Dingen aus, sondern legt die Felle und Umhänge aus um sich darauf schlafen zu legen.
Kaz Ai
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03.10.2015 21:48
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